Ukraine
8. Gefahr der Beeinträchtigung der Entwicklung durch unverhältnismäßige militärische Kapazitäten
Kriterium acht des Gemeinsamen Standpunkts der Europäischen Union bezieht sich auf das Risiko, dass der geplante Waffenausfuhr die nachhaltige Entwicklung des Empfängerlandes beeinträchtigen könnte. Um eine solche Beurteilung zu ermöglichen, prüft die Datenbank, ob ein Land einen niedrigen Standard menschlicher Entwicklung nach UNDP-Kriterien aufweist und gleichzeitig stark in sein Militär investiert. Dazu stützt sich die Datenbank stark auf den Globalen Militarisierungsindex des BICC (GMI), der das relative Gewicht des Militärapparats eines Staates im Verhältnis zur Gesamtgesellschaft abbildet. Der GMI betrachtet das Verhältnis der Militärausgaben eines Staates zu seinem Bruttoinlandsprodukt (BIP) und seinen Gesundheitsausgaben; das militärische und paramilitärische Personal im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung und zu den Ärzten; und die Anzahl der schweren Waffen im Verhältnis zur Bevölkerung.
Länder werden als "kritisch" oder "möglicherweise kritisch" eingestuft, wenn sie einen niedrigen Standard der menschlichen Entwicklung und gleichzeitig relativ hohe militärische zu nicht-militärischen Kapazitäten besitzen. Die Daten stammen aus verschiedenen Quellen, u. a. vom Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI, dem International Institute for Strategic Studies (IISS) sowie von der Weltgesundheitsorganisation, dem Internationalen Währungsfonds und der Weltbank.
Indikatoren
Rüstungsausgaben (Durchschnittliche Steigerung in den letzten fünf Jahren) | 38.896 |
Globaler Militarisierungsindex (Rang) | 1 |
Außenverschuldung (in Millionen US Dollar) | 139.595,346 |
Bruttoinlandprodukt (BIP) (in Millionen US Dollar) | 71.962,896 |
Verhältnis Außenverschuldung zu BIP | 53,09 |
Am wenigsten entwickeltes Land (LDC) | Nein |
OECD Mitgliedsstaat | Nein |
Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA) als Prozentanteil vom Bruttonationaleinkommen (BNE) | 0,47 |
Bertelsmann Management Index | 6,757 |
Wachstumswettbewerbsfähigkeitsindex (Global Competitiveness Index, GCI) | 57 |
Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index, HDI) | 0,773 |
Quellen
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SIPRI Military Expenditure Database
Die SIPRI Military Expenditure Database enthält durchgehend Daten über Militärausgaben von Ländern zwischen 1949 und 2020.
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Globaler Militarisierungsindex
Mit seinem Globalen Militarisierungsindex (GMI) ist es dem BICC gelungen, zum ersten Mal objektiv die weltweite Militarisierung darstellen. Der GMI vergleicht, z.B. die Militärausgaben eines Landes mit seinem Bruttoinlandprodukt (BIP) und den Gesundheitsausgaben. Es vergleicht die Anzahl an militärischen und paramilitärischen Einsatzkräften eines Landes mit der Anzahl an Ärzten und der Gesamtbevölkerung. Schließlich untersucht er die Anzahl schwere Waffen, die die Streitkräfte eines Landes zur Verfügung haben mit der Gesamtbevölkerung.
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Weltbank: Auslandsverschuldung
Die Weltbank veröffentlicht Daten über die Auslandsverschuldung jedes Landes und definiert sie wie folgt: „Die gesamte Auslandsverschuldung ist die Verschuldung gegenüber Gebietsfremden, die in fremder Währung, Gütern oder Dienstleistungen zurückzuzahlen ist. Die gesamte Auslandsverschuldung ist die Summe öffentlicher, öffentlich garantierter und privater, nicht garantierter langfristiger Schulden, gewährter Kredite durch den IWF sowie kurzfristiger Schulden.“
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IWF: Bruttoinlandprodukt (BIP)
Der Internationale Währungsfonds veröffentlicht Daten über das Bruttoinlandprodukt eines jeden Landes. Das BIP misst den Geldwert von Waren und Dienstleistungen, d.h. derer, die vom Endverbraucher gekauft werden und in einem Land in einem bestimmten Zeitraum (z.B. Quartal oder Jahr) produziert werden. Es misst die wirtschaftliche Leistung innerhalb der Grenzen eines Landes. Das BIP besteht aus Waren und Dienstleistungen, die für den Verkauf im Binnenmarkt hergestellt werden und schließt auch eigene Leistungen mit ein, wie durch die Regierung bereitgestellte Verteidigung oder Bildungsversorgung.
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Am wenigsten entwickeltes Land (LDC)
Die Vereinten Nationen veröffentlichen eine Liste der am wenigsten entwickelten Länder (LDC). Die am wenigsten entwickelten Länder stehen für die ärmsten und schwächsten Länder der internationalen Gemeinschaft. Die Kategorie der LDC wurde offiziell 1971 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen definiert, mit dem Ziel, besondere internationale Unterstützung für diese Länder zu erhalten. Es gibt acht miteinander verwobene Hauptbereiche, in denen LDCs und ihre Entwicklungspartner handeln müssen: Produktionskapazität, Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und landwirtschaftliche Entwicklung, Handel, Handelsgüter, menschliche und soziale Entwicklung, Herausforderungen in Mehrfachkrisen und anderen entstehenden Herausforderungen, Mobilisierung finanzieller Mittel für Entwicklung und Kapazitätenaufbau sowie gute Regierungsführung auf allen Ebenen.
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Weltbank: Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA) als Prozentanteil vom Bruttonationaleinkommen (BNE)
Die Weltbank definiert ODA) als Prozentanteil vom Bruttonationaleinkommen (BNE) wie folgt: „Die Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA) besteht aus Auszahlungen von Krediten unter Vorzugskonditionen (Nettorückzahlung der Hauptsumme) und Zuschüssen von offiziellen Stellen der Mitglieder des Entwicklungshilfekommittees (DAC), multilateralen Institutionen und nicht-DAC Ländern zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und des Wohlstands in Ländern und Gebieten, die auf der DAC Liste von Empfängerländern für Entwicklungszusammenarbeit stehen. Sie umfasst sog. weiche Kredite, bei denen das Zuschusselement mindestens 25% des Gesamtbetrags beträgt (berechnet zu einem Abzinsungssatz von 10%). In diesem Fall wird es als Teil des Bruttonationaleinkommens ausgewiesen.
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Bertelsmann Transformationsindex
Der Transformationsindex der Bertelsmann Stiftung (BTI) analysiert und vergleicht ob und wie Entwicklungs- und Transformationsländer einen gesellschaftlichen Wandel in Richtung Demokratie und Marktwirtschaft gestalten. Er misst Erfolge und Rückschläge auf dem Weg zu einer Demokratie, die auf Rechtsstaatlichkeit und sozial verantwortlicher Marktwirtschaft beruht. Der Governance Index als Teil des BTI, ermittelt eine Rangordnung der Länder nach der Qualität von Regierungshandeln, indem er die Reformpolitik der Entscheidungsträger untersucht und bewertet. Erfolgreiches Gestalten von Transformationsprozessen bedeutet, dass Regierungen ihre Reformen konsequent verfolgen und ihre Ressourcen klug und effektiv einsetzen. Es bedeutet auch, dass Entscheidungsträger ihre Transformationsziele mit dem größtmöglichen Konsens erreichen und verlässlich mit externen Unterstützern und Nachbarstaaten zusammenarbeiten.
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Globaler Index für Wettbewerbsfähigkeit (Global Competitiveness Index, GCI)
Der Globale Index für Wettbewerbsfähigkeit (GCI) wurde 2005 zum ersten Mal durch das Weltwirtschaftsforum veröffentlicht. Der GCI definiert Wettbewerbsfähigkeit als „Gesamtheit der Institutionen, politischen Maßnahmen und Faktoren, die das Produktivitätsniveau eines Landes bestimmen“. Die Ränge des GCI werden berechnet, indem Länderdaten von 12 Kategorien – den Säulen der Wettbewerbsfähigkeit – zusammengetragen werden. Diese zusammen ergeben ein umfassendes Bild der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. Diese 12 Säulen sind: Institutionen, Infrastruktur, Makroökonomisches Umfeld, Gesundheit und Schulbildung, Hochschulbildung und Ausbildung, Effizienz der Gütermärkte, Arbeitsmarkteffizienz, Entwicklungsgrad der Finanzmärkte, Technologischer Entwicklungsgrad, Marktgröße, Entwicklungsgrad der Unternehmen und Innovation.
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Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index, HDI)
Der Index der menschlichen Entwicklung (HDI) wird vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) ermittelt und liefert Daten für 186 UN-Mitgliedsstaaten. Der Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index, HDI) erfasst die durchschnittlichen Werte eines Landes in grundlegenden Bereichen der menschlichen Entwicklung. Dazu gehören zum Beispiel die Lebenserwartung bei der Geburt, das Bildungsniveau sowie das Pro-Kopf-Einkommen. Aus einer großen Zahl solcher Einzelindikatoren wird eine Rangliste errechnet. Sie ermöglicht es, den Stand der durchschnittlichen Entwicklung eines Landes abzuleiten.
- 0,800 - 0,999 = Hohe menschliche Entwicklung
- 0,500 - 0,799 = Mittlere menschliche Entwicklung
- 0,100 - 0,499 = Niedrige menschliche Entwicklung